In meiner Scrum Master Ausbildung bei Jeff Sutherland (www.scruminc.com, 2011) hatte ich den Eindruck, das Daily ist «das Meeting» bevor das Team wieder raus auf das «Spielfeld» hinaus geht. So eine Art Köpfe zusammenstecken, schauen wo das Team steht und ggf. neu ausrichten, bevor das Spiel wieder weitergeht.

 

 

Im Laufe der Zeit habe ich ganz verschiedene Formen vom Daily-Meeting erlebt… von militärischen Statusreports des Teams an eine «wichtige Person», hin zu teilnahmslosem Pflichtsprechen der drei Fragen oder chaotischen 20+ min. Diskussionen zu einfach allem in der morgendlichen Früh.

Ein paar Jahre später anerkenne ich das Daily als das wichtigste Meeting eines Scrum-Teams und bin immer wieder erstaunt, was man in den 15 Minuten so alles machen kann.

Meine Key-Learnings…

- das Daily soll die Teamkultur und den Austausch fördern. Da es so regelmässig stattfindet ist es ein guter Ankerpunkt um eine die Teamkultur zu pflegen. D.h. es soll Raum geben für einen kurzen Check-In, Hallo sagen, einen Witz oder auch sonst gerade News oder Erlebnisse zu teilen. Es soll sich nach Team anfühlen.

- Fokus, Fokus, Fokus. Jeder bekommt seinen Raum für das was er zu sagen hat d.h. die gesamte Aufmerksamkeit des Teams hängt an den Lippen des Sprechers. Aktives Zuhören mit der Frage mit der Frage im Kopf «wie könnte ich da noch unterstützen?».

- Nachfragen! – wenn ich das das Gefühl habe, das Gesagte ist mir oder anderen Teammitgliedern nicht klar oder jemand möchte nichts wirklich teilen. Dies soll auch andere Teammitglieder dazu animieren klärende Fragen zu stellen. Achtung: der Hauptfokus soll bei demjenigen bleiben, der dran ist!

- Balance – die Kunst dabei ist es, ein Thema auf die Seite zu nehmen, wenn es den Rahmen des Daily’s sprengt. Das ganze Team ist hier verantwortlich, in die Runde zu melden, wenn ein Thema zu weit geht und den Rahmen des Daily’s sprengt!

- Flow - im Kreis herum mit einem Signal zum Weitergeben. Das Daily ist kurz und soll im Flow sein, darum soll es eine feste Reihenfolge (im Kreis, Start und Richtung kann pro Daily wechseln) haben und ein klares Signal gegen, welches anzeigt, wenn jemand fertig ist.

- Klarer Anfang, klares Ende – Als ScrumMaster hast du es in der Hand einen klaren Anfang und ein klares Ende für das Daily zu etablieren. Schick deine Spieler wieder aufs Feld!

Wenn du diese Elemente berücksichtigst und im Team etablierst, dann hast du das Rezept für ein spannendes und nützliches Daily.

Happy Daily! 🙂