"Agilität" bereits am Ende? Ein Kandidat für das Unwort des Jahres? Oder vielleicht erst in den Startlöchern?

Inspiriert für diesen Beitrag hat mich ein Kaffeegespräch, welches ich nebenbei mitbekommen habe. Das Thema war: Ist der Begriff Agilität bereits zu verwässert und ist der Trend schon durch?

Alle machen ja bereits "agil" es fühlt sich aber immer noch nicht so wirklich cool an und die Ergebnisse auch nicht gerade herausragend anders.

Da habe ich mich gefragt …

Ist am Anfang einer grossen Veränderung der Begriff nicht oft noch undefiniert und die Bedeutung ändert sich mit in der Entwicklung des Themas? Wer hätte am Anfang der industriellen Revolution nur ansatzweise gedacht, was da so alles möglich ist? Im Nachgang lässt sich das jeweils sehr einfach erklären.

Für mich ist es definitiv noch zu früh unter dem Begriff Agilität den Schlussstrich zu ziehen.

Die Reise hat erst begonnen. Die Vorgehensweisen, wie wir Dinge in der Vergangenheit angegangen sind, ist einfach nicht mehr zeitgemäss. Was wir einmal auf unserem Ausbildungsweg gelernt haben, ist vieles nicht mehr nützlich. Die Halbwertszeit von Wissen schrumpft kontinuierlich.

Auch der "wir kopieren die Konkurrenz"-Ansatz oder der "wir machen, was alle in der Branche machen"-Ansatz funktioniert langsam nicht mehr. Es fehlt an gelebter Innovation, deswegen können kleine Startups mit ihren Produkten heute ganze Märkte aufrütteln.

Nicht mal mehr auf unsere ach so wertvollen "Prozesse" werden wir uns verlassen können. Denn Prozesse, werden nie mehr eine solche Starre haben, wie wir das aus der Vergangenheit kennen. Zentral gestaltete Prozesse werden, bis sie ausgerollt und etabliert sind, bereits wieder veraltet sein. Es braucht hier mehr Mitdenken, Flexibilität und Kommunikation, um kleine Anpassungen in sicheren Schritten überall in der Organisation zu machen. Jeder wird zum Mitgestalter.

Das Tempo wird jeden fordern, an vorderster Front die Welt neu zu erfinden. Darin sind wir im Moment noch nicht so geübt. Wir sind uns gewohnt etwas zu lernen, es anzuwenden, so wie wir es gelernt haben, bis es irgendwann neue Erkenntnisse gibt. Angepasst wird erst, wenn es wirklich nicht mehr geht.

Was braucht es, dass wir unsere Fähigkeiten dahin entwickeln bewusster Mitgestalter im Unternehmen zu werden? Vielen fällt dieser Wechsel schwer. Sie sind sich gewohnt, dass diese Arbeit andere für sie erledigen und sie nicht am System arbeiten können. Auch fühlt sich nicht jeder kompetent genug, um auch selbst Entscheide zu treffen. Es ist ein Lernprozess.

In "Echtzeit" (bewusst) zu funktionieren, fordert uns präsent zu sein, wahrzunehmen, unser eigenes Wissen zu nutzen und ständig zu lernen.

Viele nehmen bereits wahr, dass wir uns in einem weitreichenden Veränderungsprozess befinden und das die Art wie wir zusammenarbeiten nie mehr dieselbe sein wird. Mein Herzblut fliesst in das Mitgestalten dieses Paradigmenwechsels und ich weiss, dass es jeden noch so kleinen Erfolg wert ist. 🎉😃



Grossen Dank an Danielle MacInnes für das coole Photo!

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